Mut zur Hilfe – Warum es okay ist, sich Unterstützung zu suchen

Mut sich Hilfe zu holen

Das Leben auf unserem Bauernhof, mit unser Patchwork-Familie und einem Job, der viel von mir abverlangt, war lange Zeit mein Alltag. Von außen betrachtet mag es so wirken, als hätte ich mein Leben im Griff. Doch die Wahrheit ist, es gab Phasen, in denen mir alles zu viel wurde. Phasen, in denen ich einfach nicht mehr weiterwusste. Und dann kam der Punkt, an dem ich mir eingestehen musste: Ich brauche Hilfe.

Es war nicht immer einfach, diesen Schritt zu gehen. Es gibt da diese unsichtbare Hürde, die uns davon abhält, Hilfe zu suchen – besonders, wenn man glaubt, dass man eigentlich alles alleine schaffen muss. Als Mutter, als Frau, als jemand, der auf einem Bauernhof lebt und viel Verantwortung trägt, fühlt man sich oft stark. Man denkt, man müsste jede Herausforderung allein bewältigen. Doch irgendwann merkt man, dass es nicht nur die eigenen Kräfte sind, die einen durch das Leben tragen – und dass es vollkommen in Ordnung ist, Unterstützung anzunehmen.

Ich möchte meine Geschichte teilen, um anderen zu zeigen, dass es nicht nur okay ist, sich Hilfe zu holen – es ist sogar wichtig.

Die Angst, Schwäche zu zeigen

Nach meiner Scheidung vom Vater meiner Kinder, die eine der härtesten Zeiten meines Lebens war, hatte ich große Ängste, meine Kinder zu verlieren. Diese Ängste begleiteten mich über Jahre. Sie wurden genährt von dem Gefühl, nicht genug zu sein, von ständigen Demütigungen und Enttäuschungen, von der Ohnmacht, ständig für Dinge verantwortlich gemacht zu werden, die ich nicht getan habe. Das war eine extrem schwere Zeit für meine Kinder und mich. Und obwohl ich versuchte, weiterzumachen, dachte ich immer wieder: Werde ich das wirklich durchhalten?

Ich habe lange gebraucht, bis ich mir eingestehen konnte, dass ich nicht alleine weiterkomme. Ich habe immer wieder versucht, die Wunden zu ignorieren und weiterzumachen. Ich dachte, wenn ich mich noch mehr ins Arbeiten stürze, wenn ich noch härter an meinem „perfekten Leben“ arbeite, dann wird es schon besser. Schließlich hatten es andere auch geschafft – also muss ich doch auch damit zurechtkommen, oder?

Doch irgendwann stellte sich heraus, dass ich nicht weiter konnte. Ich war zwar stark, aber irgendwann war die Belastung zu groß. Ich wusste, dass ich Hilfe brauchte – und trotzdem war ich unsicher, ob ich diesen Schritt gehen sollte.

Der erste Schritt – Der Mut, sich zu öffnen

Zuerst dachte ich, ich könnte zu einer Psychologin gehen. Vielleicht würde eine Frau meine Gefühle besser verstehen als ein Mann. Aber dann dachte ich, ein Mann könnte vielleicht einen anderen Blickwinkel haben, mich schneller zum Kern der Sache bringen. Ich beschloss also, nach einem Psychologen zu suchen.

Ich fand schließlich jemanden, der mir auf den ersten Blick sympathisch war. Also rief ich an, hinterließ eine Nachricht und wartete auf einen Rückruf. Als der Psychologe zurückrief, war ich überrascht, wie schnell ich mich mit ihm am Telefon wohlfühlte. Er sagte gleich, dass wir schauen würden, ob es für mich und ihn passen würde, und das beruhigte mich. Ich bekam einen Termin – und ich war erleichtert. Endlich hatte ich den ersten Schritt getan.

Aber dieser erste Termin war trotzdem ein Kampf. Ich hatte zwar den Mut, es zu versuchen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich alles erzählen konnte. Ich dachte mir: Ich muss nicht mein ganzes Leben aufrollen. Ich will eine Lösung für das aktuelle Problem – meine Ängste. Mit dieser Haltung ging ich in die Praxis.

Der erste Termin war überraschend schnell vorbei, aber ich war noch immer unsicher. Soll ich weitermachen oder einfach alles vergessen? Doch ich spürte, dass er mir half, Dinge klarer zu sehen, und dass er mich verstand. Ich konnte endlich jemanden finden, dem ich meine Ängste anvertrauen konnte, ohne dass ich das Gefühl hatte, verurteilt zu werden. Und das war ein unglaublich befreiendes Gefühl.

Vertrauen aufbauen und weitergehen

Nach der ersten Sitzung war ich immer noch unsicher, ob ich weitermachen wollte. Doch der Psychologe traf irgendwann einen Punkt, an dem ich merkte: Ja, er versteht mich wirklich. Ich konnte mich ihm gegenüber öffnen, meine Ängste, meine Sorgen, meine Zweifel aussprechen – und er half mir, die Dinge anders zu betrachten. Ich bekam Aufgaben, die mir halfen, meine Ängste zu verstehen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen.

Es war nicht einfach. Die Sitzungen waren emotional und fordernd. Es gab viele Tränen, viele schwierige Momente, aber auch eine enorme Erleichterung. Ich arbeitete an mir, weil ich frei werden wollte – von den Ängsten, die mein Leben blockierten. Angst hatte mich jahrelang gelähmt, und ich wollte nicht mehr von ihr beherrscht werden.

Der Psychologe sagte irgendwann, nach einigen Sitzungen: „Ich denke, Sie brauchen keine Therapie mehr.“ Das war ein Moment, den ich nicht erwartet hatte. Es fühlte sich fast wie ein Abschied an, obwohl es gleichzeitig ein Erfolg war. Ich hatte endlich die Hilfe bekommen, die ich brauchte, und jetzt war ich bereit, meinen Weg weiterzugehen.

Der Wert von Hilfe – Für dich und dein Umfeld

Hilfe zu suchen, bedeutet nicht, schwach zu sein – es bedeutet, für sich selbst und sein Umfeld zu sorgen. Ich habe erfahren, wie wichtig es ist, sich Unterstützung zu holen – und dass es nicht nur mir hilft, sondern auch meiner Familie. Wenn es mir besser geht, dann geht es auch meinen Kindern besser. Wenn ich mich befreie, dann kann ich ihnen besser helfen, mit ihren eigenen Herausforderungen umzugehen.

Natürlich spricht man mit Freundinnen und Freunden über vieles, und sie sind eine große Hilfe. Doch die Perspektive eines Fachmanns ist oft noch einmal ganz anders. Was mir geholfen hat, war nicht nur das Zuhören, sondern die richtigen Fragen und die gezielte Unterstützung, die mich dazu brachte, selbst Lösungen zu finden.

Warum es so wichtig ist, Hilfe zu suchen

Was ich heute sagen möchte, ist ganz einfach: Es ist okay, Hilfe zu suchen. Es ist nicht ein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es bedeutet, dass du bereit bist, für dich und dein Leben Verantwortung zu übernehmen und an dir zu arbeiten. Niemand muss alleine durch schwere Zeiten gehen. Hilfe ist da, und sie ist für alle da – egal, ob du auf dem Land lebst, in der Stadt oder in einer schwierigen Lebenssituation steckst.

Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich erhalten habe. Heute weiß ich, dass ich immer wieder auf die Übungen zurückgreifen kann, die mir mein Psychologe mit auf den Weg gegeben hat, wenn ich merke, dass ich zurückfalle. Und ich weiß, dass ich weiterhin auf mein eigenes Wachstum vertrauen kann – auch wenn der Weg nicht immer einfach ist.

Ich möchte jedem von euch sagen, der gerade an einem Punkt angekommen ist, an dem er sich überfordert fühlt: Es ist okay, sich Hilfe zu holen. Du bist nicht allein. Der erste Schritt ist der wichtigste, und er kann dein Leben verändern.

 

Eure Gerhild

 

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